Ehemaliger Dreiseithof

Historischer Dorfrundgang Windischleuba

Station 3

 

Dieses einstige kleine Handgut (im Unterschied zum Anspanngut nicht mit Pferden zum Frondienst verpflichtet) wurde im historischen Stil wieder hergerichtet. Es zeichnet sich durch das Umgebindewohnhaus in Stockwerkbauweise mit einer Bohlenstube aus. Umgebinde ist die Stützkonstruktion aus Säulen, die die Bohlenstube umbindet und das Dach und das Obergeschoss trägt. Vor der Bohlenstube befand sich die „schwarze Küche“. Auf dem Ofen wurde gekocht und gebacken sowie die Stube beheizt.

Ein kleiner Bauergarten an der Straßenseite sowie eine große hölzerne Toreinfahrt vervollständigen den historischen Eindruck.

Wann genau der Hof angelegt wurde, ist nicht bekannt. Die erste Erwähnung geht auf das Jahr 1536 zurück, als ein gewisser Brosius Gentsch „das Güthlein“ von seinen Geschwistern kaufte.

Eine wichtige Inschrift ist über der Haustür zu finden: „1856 GS“. Gottfried Schumann war der Eigentümer zu dieser Zeit.  

Die Besitzer des Hofes wechselten oft und auch so manche Umbauten erfolgten an den Gebäuden. Dazu gehört auch der Abriss der Stallungen auf der linken Seite.  

Das kleine Gut besaßen einst Bauern, die dem Rittergut „vorderen Teils“ lehnspflichtig waren. Später wohnten auch Handwerker wie Brotbäcker, Zimmermänner und Friseure sowie Lehrer darin. Auch Musiker gehörten zu den Besitzern und sogar mit Fahrrädern wurde hier gehandelt.

 

Ortschronistin Gabriele Prechtl

 

 

Bildquellen: Postkarte von G. Dittmann und Fotos von G. Prechtl

 

Historischer Dorfrundgang Windischleuba


Der beschilderte Dorfrundgang mit seinen acht Stationen entstand gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern von Windischleuba im Rahmen von „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“. Dieses Projekt wird gefördert in TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch die Thüringer Staatskanzlei.